Die Geschichte der fünften Waldorfschule im Raum München beginnt mit provisorischen Pavillons. Bei diesen buchstäblich fliegenden Klassenzimmern handelt es sich aber nicht etwa um eine Neuauflage von Erich Kästners Roman, sondern um flexible Bauten, die jederzeit und bedarfsgerecht zum Einsatz kommen können.

In der Fachsprache heißen sie „fliegende Bauten“. Für sie gilt ein vereinfachtes Baugenehmigungsverfahren, sie können jederzeit wieder ab- und aufgebaut werden. Die fliegenden Klassenzimmer stehen am Anfang eines großen Planes: Unter dem Motto “Miteinander und Füreinander” will der Förderverein Freie Waldorfschule München Südwest einen Mehrgenerationenplatz verwirklichen. Neben der Waldorfschule werden Schritt für Schritt ein Haus für Kinder und Familien mit Kinderkrippe, Kindergarten, Hort, eine Anlage für betreutes Seniorenwohnen sowie eine Turnhalle und Werkstätten gebaut.

Kinder, Eltern und Schule wachsen zusammen
Dieses ganzheitliche Konzept überzeugte die Triodos Bank. Seit dem vergangenen Jahr ist der Förderverein Freie Waldorfschule München Südwest unser Kreditkunde. Wir finanzierten den Kauf eines 19.500 m² großen Grundstücks in München-Forstenried und den Bau der provisorischen Schulpavillons aus hochwertigem Vollholz. So konnte die Schule im September 2010 mit dem Unterricht für zwei Klassen mit 40 Grundschulkindern beginnen. Wenn die Schule nach den jetzigen Sommerferien wieder losgeht, werden bereits 110 Kinder die Schule besuchen. Der Bezug der Kleinen zu ihrer Schule ist dabei viel enger als normal. Sie erleben mit, wie ihre Eltern beim Bau weiterer Pavillons mitanpacken; denn es werden mehr Unterrichtsräume gebraucht, weil sich die Schule so schnell und gut entwickelt hat. Der Unterricht wird so lange in den fliegenden Klassenzimmern stattfinden bis das eigentliche Schulgebäude fertig ist, dessen Bau in 2013 beginnt. Zukünftig werden die Holzpavillons mit dem gesunden Raumklima dann einfach als Werkstätten weiter genutzt.