Das Senioren- und Pflegezentrum Rupprechtstegen in Mittelfranken wird mit einem Kredit der Triodos Bank finanziert. Die zukunftsweisende Pflegeeinrichtung bietet Freiheit und zugleich Schutz für pflegebedürftige und ältere Menschen und ist spezialisiert auf gerontopsychiatrische Erkrankungen.

Dazu zählen vor allem Demenzkranke und pflegebedürftige ältere Menschen mit psychischen Krankheiten. Doch nicht nur ältere, sondern auch frühzeitig gealterte Patienten, die aufgrund von Drogen- oder Alkoholmissbrauch intensive Betreuung benötigen, finden hier im Pegnitztal ein Zuhause.

So viel Selbstständigkeit erhalten wie möglich, so viel helfen wie nötig ─ das ist das Credo des Zentrums, in dem 95 Mitarbeiter insgesamt 151 Menschen versorgen und betreuen. 74 der Bewohner leben in einem geschlossenen Bereich. Diese Patienten haben aufgrund ihrer Demenzerkrankung ihren Orientierungs- und Kommunikationssinn verloren. In herkömmlichen geschlossenen Einrichtungen steht diesen Menschen oft nur ein begrenzter Lebensraum – etwa ein Zimmer oder eine Etage – zur Verfügung. Anders in Rupprechtstegen. Hier können sie sich frei in dem auffällig hell und freundlich gestalteten Gebäude und im parkähnlichen Garten bewegen.

Ein ausgezeichnetes Modell
Doch nicht nur das macht den zukunftsweisenden Ansatz des Zentrums aus. Das Pflegekonzept, das bereits vom Bayerischen Staatsministerium als „Best-Practice-Modell“ ausgezeichnet wurde, umfasst ebenfalls ein spezielles Therapieprogramm mit geregeltem Tagesablauf, vielen Kommunikationsmöglichkeiten und abwechslungsreichem Freizeitangebot mit Sport, Kunst und Musik. Um Alltagskompetenzen zu erhalten und zu fördern, bieten Therapeuten Einzel- und Gruppenaktivitäten an. Sprach- und Wortfindungsstörungen bei Demenz behandelt das Therapeuten-Team beispielsweise mit speziell entwickelten Demenz-Puppen. Die Puppen erreichen die Patienten auf der Gefühlsebene und schaffen somit eine Kommunikationsbasis. Innovativ ist auch die Pflegeoase „Vis-à-Vis“, in der sechs Bewohner mit schwerer Demenz eine individuelle Pflege und Betreuung rund um die Uhr in der Gemeinschaft erhalten.

Menschliche Fürsorgepflicht
Marco Rugieri, Geschäftsführer der ALWO Altenwohn- und Krankenpflege-Betriebs-GmbH, zu der das Pflegeheim Rupprechtstegen gehört, schätzt: „Bis zum Jahr 2020 werden 700.000 zusätzliche Pflegeplätze in Deutschland gebraucht.“ Ein Problem sieht Rugieri aber weniger im demografischen Wandel als vielmehr beim Mangel an qualifizieren Fachkräften. Letztlich seien es die Menschen, die eine gute Pflege ausmachen. Daher legt Rugieri großen Wert auf die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Die Bewohner des Zentrums werden von engagierten Fachkräften gepflegt und sollen sich dabei in ihrer Umgebung wohlfühlen: „Bei uns stehen ein menschlicher Grundgedanke und die Fürsorgepflicht an oberster Stelle. Wir wollen uns nicht nur kümmern, sondern auch ein schönes Ambiente bieten.“

Auch die Angehörigen von Demenzpatienten werden nicht alleingelassen. Sie erhalten in Rupprechtstegen Rat und Hilfe, wie sie wieder eine Beziehung zu den fremd gewordenen Familienmitgliedern aufbauen können. Weitere Informationen zu der Einrichtung gibt es auf der Website des Senioren- und Pflegezentrums Rupprechtstegen. ah