Polarstern demonstriert, wie echte Ökoenergie zu fairen Preisen funktioniert. Das Start-up nutzt Energieträger, die schon da sind: Einen Fluss oder organische Abfälle aus der Industrie.

Ökostrom allein war Jakob Assmann, Florian Henle und Simon Stadler nicht genug. Was den drei Münchnern bei den Erneuerbaren Energien (EE) bisher fehlte, war ein umfassendes Angebot, das den kompletten Energiebedarf eines Haushalts abdeckt. Am durchschnittlichen Energieverbrauch eines deutschen Privathaushalts hat Elektrizität nur einen Anteil von rund 20 Prozent, während Wärme etwa 80 Prozent beansprucht.

Transparent und unabhängig
Da der Klimaschutz keine Zeit zum Warten lässt, wurden Assmann, Henle und Stadler selbst aktiv: Mit ihrem im Jahr 2011 gegründeten Start-up Polarstern bieten die drei sympathischen Jungunternehmer einen nachhaltigen Energiemix aus Ökostrom und Ökogas. Seitdem schieben sie die Energiewende laut eigener Aussage mit „wirklicher Ökoenergie“ an ─ vollkommen unabhängig von großen Konzernen.

Eine saubere Leistung
Wer denkt, dass es sich bei unserem Geschäftskunden Polarstern nur um einen weiteren kleinen Stern am Energiehimmel handelt, den möchte das Unternehmen eines Besseren belehren. Polarstern will es auch mit den Energieriesen aufnehmen. Zum einen mit 100 Prozent Ökostrom. Er wird regional in einem südlich von München gelegenen dezentralen Wasserkraftwerk erzeugt. Zum anderen mit 100 Prozent Ökogas, das Polarstern von einer Biogasanlage in Ungarn bezieht. Dort wird es ausschließlich aus organischen Abfällen, zum Beispiel Zuckerrübenresten, gewonnen. Sowohl Gülle als auch Energiepflanzen aus Monokulturen sind tabu. Dass Ökostrom und Ökogas dabei ganz ohne klimaschädliche CO2-Emissionen produziert werden, bestätigen das ok-power- und das TÜV-Siegel.

Faire Preise
Außer auf Unabhängigkeit und Transparenz setzt Polarstern auch auf faire Preise. Darunter verstehen Assmann, Henle und Stadler konstante Preise, die jeweils für ein Jahr gelten und an den tatsächlichen Energieverbrauch eines Haushalts angepasst werden. Die laufende Novelle des EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) in Deutschland findet Florian Henle hingegen alles andere als fair. Das EEG sei eigentlich dafür konzipiert worden, regenerative Energien zu fördern. „Mit der derzeitigen EEG-Reform wird den Menschen jedoch weiterhin die Energiewende madig gemacht. Es ist ungerecht, die Industrie auf Kosten der privaten Haushalte zu entlasten, vor allem was die Ökostromumlagen betrifft“, so Henle. Momentan zahlen Verbraucher eine Ökostromumlage von 6,24 Cent je Kilowattstunde, Industrieriesen hingegen nur 0,1 Cent.

Für grenzenlosen Klimaschutz
Für die drei Geschäftsführer von Polarstern ist die Energiewende jedoch mehr als nur ein deutsches Thema – sie ist eine globale Herausforderung. Daher unterstützt das Unternehmen, das als Social Business konzipiert ist, pro Kunde eine Familie in Kambodscha, um ihr ebenfalls den Zugang zu regenerativer Energie zu ermöglichen. Denn Klimaschutz kennt keine Grenzen.