Wenn der Rhythmus ins Ohr geht, bleiben die Zahlen leichter im Kopf. Klare Sache, oder? Im Mathematikunterricht der Parzivâl-Schule lernen die Kinder das Einmaleins auch mithilfe von rhythmischen Übungen. Bewegung, Rhythmen und Musik helfen beim Lernen und machen den Kindern viel Freude.
Rhythmus im Klassenzimmer
Rückwärts laufen und dabei zählen, klatschen und das Einmaleins aufsagen. In einer Mathestunde an der Parzivâl-Schule in München kommen sogar Musikinstrumente zum Einsatz. Sprechen, Denken und sich gleichzeitig bewegen – die Verknüpfung hilft den Kindern beim Lernen. An der privaten Einrichtung werden Schüler mit sogenannten Lernbehinderungen gefördert, die an Regelschulen nicht die geforderten Lernfortschritte machen. Die Kinder auf der Parzivâl-Schule sind sehr unterschiedlich in ihren Bedürfnissen und Lernschwierigkeiten.
Manche sind als Frühchen auf die Welt gekommen, andere haben ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit Hyperaktivität (ADSH). Autisten und auch traumatisierte Kinder besuchen die Schule. Sie profitieren von den etwas anderen Lernmethoden, die auf der Waldorfpädagogik basieren. Auch im Sprachunterricht kommen Rhythmus und Bewegung zum Einsatz. „Wir arbeiten mit denselben Zahlen und den gleichen Buchstaben wie alle Schulen“, sagt Schulleiter Johannes Lell und erklärt, dass eben nur die methodischen Griffe anders seien.
Alles hängt zusammen
Die rhythmischen Übungen machen den Schülern Spaß und verstärken die Lernerfahrung. Auf diese Weise lernen die Kinder ganzheitlich. Wenn die Gruppe zusammen im Klassenzimmer übt, fördert das die räumliche Orientierung und hat auch einen sozialen Aspekt. So muss jeder auf seinen Nachbarn achten, um bei einer Körperübung nicht zusammenzustoßen. „Unsere Kinder lernen das Einmaleins so lieber und schneller“, erklärt Lell. Vor allem für ein erstes Arbeiten mit Zahlen in den Klassen eins bis vier eignen sich die rhythmischen Übungen im Mathematikunterricht besonders gut. Sie machen die abstrakte Welt der Zahlen anschaulich und erlebnisorientiert. jm
Die Parzivâl-Schule München ist eine staatlich genehmigte private Schule zur Lernförderung. Seit der Gründung im Jahr 1996 arbeitet sie wie die Freien Waldorfschulen auf Grundlage der Waldorfpädagogik. Die Parzivâl-Schule ist einzigartig in Bayern. Sie steht zwischen den Regelschulen und den Schulen für geistig behinderte Kinder. Der Verein für Heilende Erziehung e.V. ist Träger der Schule, die derzeit von 120 Kindern besucht wird. Die Heilpädagogische Tagesstätte Michael-Haus ergänzt die Parzivâl-Schule. Die Triodos Bank finanziert den Kauf des Grundstücks sowie den Neubau des Schulgebäudes und der Tagesstätte.
Applaus für die Zahlen
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