Knapp zwei Tonnen Papier haben wir als Triodos Bank im vergangenen Jahr in Form von Broschüren, Karten, Flyern usw. verbraucht – natürlich CO2-kompensiert. Damit haben wir den Verbrauch im Vergleich zu 2013 um stolze 75% gesenkt. Neben „Vermeidung“ ist uns aber auch wichtig, bei wem wir drucken lassen und wie diese Druckerei arbeitet. Anlass genug, endlich mal bei unserem jahrelangen Begleiter und Geschäftskunden, der Druckerei Lokay, vorbeizuschauen – und begeistert darüber zu schreiben.
Es gibt diese Momente, in denen man authentische Begeisterung einfach spürt. Wer Thomas Fleckenstein, u.a. zuständig für das Marketing, zuhört wie er von der Druckerei Lokay erzählt, der kann sich seinem Enthusiasmus nicht entziehen. Und spürt, dass er ehrlich ist.
Los geht es schon vor dem im letzen Jahr modernisierten Gebäude. „Gestern sind sie eingezogen“, freut sich Fleckenstein. Gemeint sind die beiden Bienenvölker, die bereits fleißig summend die Umgebung erkunden.
Nachhaltigkeit auf allen Ebenen
Nachhaltigkeit ist das Stichwort und der rote Faden. Nicht umsonst lautet der Markenkern: „Wir tragen mit unserer Arbeit zur Gesundung des Menschen bei“. Und das sieht und merkt man an jeder Ecke. Stolz verweist Fleckenstein auf die vielen Auszeichnungen und Zertifikate. Nicht, weil sie sich schön als Wandschmuck eignen, sondern „weil es sichtbar macht, wofür wir arbeiten.“
- So ist Lokay EMAS III validiert. Von den rund 7.000 Druckereien in Deutschland sind dies bislang gerade einmal 20. EMAS (European Eco-Management and Audit Scheme – ein Gütesiegel der EU) ist, nach Aussage der Organisation, das weltweit anspruchsvollste System für nachhaltiges Umweltmanagement. 2014 wird Lokay sogar als nationaler Sieger mit dem EMAS-Award in der Rubrik „kleine Unternehmen“ ausgezeichnet – branchenübergreifend!
- Ralf Lokay wurde vom nachhaltigen Unternehmerverband B.A.U.M. mit dem „B.A.U.M.-Umweltpreis 2011” ausgezeichnet.
- Die Druckerei wird als eines der ersten Unternehmen in Deutschland mit dem CSR-Siegel „GreenBrand 2013/14“ ausgezeichnet, das für Innovation und Leistungsfähigkeit im Bereich Nachhaltigkeit und Soziales steht.
Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen. Ich bin beeindruckt. Kein Grund für Stillstand. Nach der energetischen Modernisierung des Gebäudes zwischen 2013 und 2014 konnte der CO2-Ausstoß um gut 50%, der Wasserverbrauch um 44% reduziert werden. Dämmung, Wärme-Rückgewinnung der Druckmaschinen, Nutzung des Regenwassers in der Zisterne für Verbrauchswasser wie bspw. die Toilettenspülung, … – darüber hinaus Bio-Limo statt Cola für die 25 Mitarbeiter im Pausenraum, Unterstützung, wer ein Fahrrad für den Weg zur Arbeit kaufen möchte, … – Nachhaltigkeit wird auf allen Ebenen gelebt. Was sich nicht vermeiden lässt, wird CO2-kompensiert. Aber auch hier geht Vermeidung vor Ausgleich.
74% nachhaltige Papiere
Gedruckt wird bei Lokay auch. Fasziniert stehe ich zwischen den riesigen Maschinen, auf denen gerade erst unsere neuen Broschüren über Schulen und Altenpflege gedruckt wurden. Bio-Farben – natürlich. Druckplatten, die ohne ein Chemiebad auskommen und nur Recyclingpapier. „Das stimmt so nicht“, korrigiert Fleckenstein. 2014 betrug der Anteil an „nachhaltigen Papieren“, darunter versteht er Recycling- und bspw. FSC-Papiere, rund 74%, wobei die Recyclingpapiere einen Anteil von 40% hatten. „Recyclingpapiere sind einfach teurer. Zu wenige Anbieter, zu wenig Nachfrage,“ erklärt Fleckenstein. Dabei liege im Papier das größte Potenzial für nachhaltiges Drucken und im Endprodukt sei der Preisunterschied so groß nicht mehr. Der Imagegewinn aber umso höher. Da ist offenbar noch einiges an Aufklärungsarbeit gefragt.
Dafür hat Fleckenstein die Website umweltdruckerei.de ins Leben gerufen, auf der viel Wissen rund ums nachhaltige Drucken vermittelt wird. Aber auch bei der Beratung der Kunden, wie zum Beispiel Weleda, Lammsbräu, Veganz, BUND und natürlich der Triodos Bank. „Wir streben eine langfristige Beziehung zu unseren Kunden an. Wir möchten ein Heimathafen für sie sein“, sagt Fleckenstein. Ich auf jeden Fall fühle mich gerade sehr heimisch.
DIE DRUCKEREI LOKAY – NATÜRLICH NACHHALTIG
Seit der Gründung 1932 in Reinheim/Odenwald ansässig, übernahm Ralf Lokay die vom Großvater gegründete Druckerei Lokay 1993 von seinem Vater und den Onkels. Da er schon früh auch privat einen nachhaltigen Lebensstil führte, war der Transfer vom Privaten zur Druckerei nicht weit. Seit 1998 wird mit Farben auf Grundlage nachwachsender Rohstoffe gedruckt, seit 2004 ist Nachhaltigkeit offiziell die Firmenstrategie nach innen und außen.
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