Grillen wird immer beliebter. Zugleich wachsen auch die schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt – doch dank einiger Tricks, bleiben sie gering.

Die Grill-Saison in Deutschland ist in vollem Gange, das Brutzeln und Braten ist beliebt wie nie: Einer kürzlich veröffentlichten Studie zufolge grillen 87 Prozent der Deutschen mindestens einmal im Jahr. Zum Vergleich: 2009 waren es noch 80 Prozent. Nicht nur Amateure lassen die Kohlen glühen, sondern auch Profis: Am ersten Augustwochende fand in Fulda die Deutsche Meisterschaft im Grillen statt. Mit der steigenden Beliebtheit des Grillens wachsen auch die schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt – doch dank einiger Tricks, bleiben sie gering:

1. Lieber zwei kleine Grills als einen großen Grill verwenden
Je größer der Grill, desto mehr Kohle, Gas oder Strom verbraucht er. In vielen Fällen reicht ein kleiner Grill, um alle satt zu bekommen. Steht doch ein größeres Fest bevor, können anstelle eines großen zwei kleinere Grills angeworfen werden. Im Idealfall muss man keine zwei Grills kaufen, sondern leiht sich den zweiten für das Fest.

2. Grillen nur mit Mehrweg statt Einweg
Ein guter Grill hält viele Jahre. Billige Einmal-Geräte – die es inzwischen für ein paar Euro zu kaufen gibt – belasten die Umwelt unnötig. Sie bestehen aus einer Aluminiumschale mit Holzkohle, die mit einem chemischen Grillanzünder bedeckt ist. Die Grills blasen nicht nur Chemikaliendämpfe und Aschepartikel in die Luft, sondern verbrennen auch das Gras auf dem sie aufgestellt werden. Ganz abgesehen von der Umweltbelastung ist der Abstand zwischen Kohle und Gargut bei den Einweggrills sehr gering, so dass das Grillgut schnell verbrennen kann.

Was für den Grill gilt, gilt auch für das Geschirr: Lieber auf Einmalbesteck- und Teller verzichten, auch wenn es mehr Aufwand mit sich bringt.

3. Auf die Kohle achten
Die Deutschen grillen am liebsten mit Holzkohle. Rund 230.000 Tonnen Kohle werden dafür jedes Jahr importiert. Leider ist es gar nicht so selten, dass auch Regenwaldholz in der Packung Grillkohle landet. Wer vermeiden möchte, dass für den eigenen Grillabend tropische Hölzer gefällt wurden, sollte auf die Siegel FSC oder PEFC achten. Sie stehen für nachhaltigere Holzwirtschaft. Ganz ausgeschlossen, dass trotz Siegel Tropenholz verarbeitet wurde, ist es leider dennoch nicht.

Hamburger Forscher haben allerdings ein neues Verfahren entwickelt, dass es künftig viel einfacher machen soll, Kohle aus tropischem Holz zu erkennen. Viele Supermärkte sollen daran interessiert sein, ihre Produkte damit testen zu lassen, berichtete die “Wirtschaftswoche” kürzlich.

Eine Alternative zur Holzkohle bietet beispielsweise das Frankfurter Unternehmen OlioBric an. Es verarbeitet Olivenkerne zu Kohle. Darüber hinaus gibt es Hersteller wie profagus oder Die Kohle Manufaktur, die auf Kohle aus heimischem Holz setzen.

4. Gutes Fleisch kaufen
Was nützt ein langlebiger Grill, wenn der Grillmeister nur das billigste Fleisch verarbeitet? Die Fleischproduktion kostet viele Ressourcen (zum Beispiel Wasser) und emittiert Treibhausgase. Besser ist es, weniger Fleisch zu essen und dafür auf Bio-Produkte zu setzen. Die biologische Landwirtschaft verzichtet auf den Einsatz von Pestiziden und der Tierschutz hat in Bio-Betrieben höhere Standards als in konventionellen.

Aber…

5. …es geht auch mit Gemüse
In den vergangenen Jahren ist Zahl der Rezepte für Grillgemüse nach oben geschnellt. Viele leckere Alternativen zum Steak oder zur Bratwurst gibt es beispielsweise bei utopia oder etwa bei EatSmarter!