Klar, als Angestellte oder Angestellter in einem großen Konzern hast du nur bedingt Einfluss darauf, wie nachhaltig dein Office wird. Diese Unternehmen haben aber oft ein Vorschlagsystem, in das du deine Ideen für ein ökologischeres Büro einbringen kannst. In kleineren Betrieben, in Startups oder gar als Selbstständige*r ist es leichter, etwas zu verändern und aktiv etwas für die Umwelt zu tun. Hier sind neun Möglichkeiten, dein Büro nachhaltiger zu gestalten.

1. Grünes Office ohne Kapselkaffee

Ein Büro ohne Kaffeemaschine ist eigentlich undenkbar, oder? Kapselmaschinen scheinen da auf den ersten Blick billig und praktisch zu sein, doch das täuscht. Der Kaffee in den Kapsel oder Tabs kostet ein Vielfaches von ganzen Bohnen oder gemahlenem Kaffee. Also lieber einen Vollautomaten oder eine kleine Siebträgermaschine aufstellen oder, wenn es denn einzelne Portionen sein sollen, auf Maschinen mit Pads aus kompostierbarem Material setzen.

 

2. Wiederverwenden statt wegwerfen

Im Büro lassen sich die Dinge nicht wiederverwenden? Stimmt nur bedingt. Auf die Rückseite von alten Ausdrucken lassen sich Notizen machen, mit Tinte wiederbefüllbare Stifte sind langlebiger als normale Kugelschreiber. Auch Schnellhefter lassen sich mehrfach benutzen, man muss sich nur die Mühe machen, sie von den Dokumenten, die im Papierkorb landen, zu trennen.

 

3. Im nachhaltigen Büro Strom sparen

Computer und Monitore, Drucker und Lüftungsanlagen oder das Licht in der Küche: in einem Büro gibt es eine Menge Dinge, die Strom verbrauchen. Achte darauf, deinen Computer oder zumindest den Monitor auszuschalten, wenn du diesen länger nicht mehr benötigst. Auch das Licht abzudrehen, wenn du einen Raum verlässt, hilft Strom sparen. Und rede doch auch einmal mit deinem Chef oder deiner Chefin darüber, automatische Ein/Aus-Schalter einzubauen um den Stromverbrauch und damit die Kosten zu senken.

 

4. Grüne Startups wechseln zu Ökostrom

Apropos Strom: Versuche doch, einen Wechsel des Unternehmens zu einem Anbieter von Ökostrom anzuregen. Ohne Strom steht das Büro still, mit der Nutzung von erneuerbaren Energien tragen Firmen im Büroalltag ganz einfach eine Menge zu Umweltschutz und zur Energiewende bei.

 

5. Auf eine nachhaltige Bank umsteigen

Bankgeschäfte muss jede Firma zwangsweise abwickeln. Die Geschäftskonten bei einer nachhaltigen Bank zu führen, hilft ohne zusätzliche Kosten, dein Office grüner zu machen. Zugegeben, wo dein Arbeitgeber seine Geldgeschäfte durchführt, kannst du nur selten beeinflussen. Aber du selbst kannst auf jeden Fall aktiv werden und dein Girokonto zum Beispiel zur Triodos Bank verlegen.

 

6. Umweltschonend(er) reisen

In manchen Berufen lässt sich Reisetätigkeit nicht vermeiden. Egal ob Kundentermin oder Konferenz, nutze wo immer möglich Bus oder Bahn, das ist deutlich umweltfreundlicher als individuell mit dem Auto anzureisen. Ist die Entfernung so groß, dass eine Flugreise unumgänglich ist, buche doch gleich einen CO2-Ausgleich mit, um die Auswirkungen auf das Weltklima so gering wie möglich zu halten.

 

7. Beim Versenden ans Klima denken

Auch Dokumente oder Waren müssen öfter einmal verschickt werden. Fällt in deinem Büroalltag viel Post an, sollte der Versand für ein nachhaltiges Office möglichst „grün“ sein. Einige Versanddienstleister bieten dazu klimaneutrale Versandoptionen. Die gleichen das beim Transport der Pakete entstehende CO2 durch Investitionen in Klimaschutzprojekte zumindest teilweise aus.

 

8. Digital statt analog

Von der Bestellung beim Lieferanten bis zur Steuererklärung beim Finanzamt geht heute fast alles digital. Nutze das auch im Büro. Videokonferenzen statt persönlicher Treffen reduzieren die notwendigen Reisen und schonen damit das Klima. Emails auf einer externen Festplatte zu sichern, statt sie auszudrucken oder Verträge nur einmal auf Papier zu archivieren, weil alle Vertragspartner einen Scan des Dokuments erhalten, sind natürlich nur Kleinigkeiten. Aber wie heißt es so schön: Kleinvieh macht auch Mist.

 

9. Grünes Office mit Blauem Engel

In jedem Büro steht allerlei Technik: Computer, Monitore, Drucker … all diese Dinge gibt es auch Energiesparend (erkennbar an Auszeichnungen wie A+, A++, A+++) oder mit verschiedenen Gütesiegeln (TCO certified, Energy Star, Blauer Engel, EU-Ecolabel). Diese Siegel sind noch weit davon entfernt, perfekt zu sein – aber sie bieten eine erste Orientierungshilfe und daher sollten wir sie auch nutzen, um Kaufentscheidungen für Office-Equipment zu treffen. Eine gute Übersicht bietet Utopia.de.

 

10. Umweltfreundlich Hände waschen

Last but not least: die Sanitärräume. Es gibt sie in jedem Betrieb, meist werden sie aber eher stiefmütterlich behandelt. Ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit im Büro wäre, die synthetischen Flüssigseifen durch feste Naturseifen zu ersetzen und Stoffhandtücher statt Papiertücher oder stromfressende Trockner zu verwenden. Toilettenpapier aus Recyclingmaterial und natürliche Reinigungsmittel statt aggressiver Chemie sollten für ein umweltbewusstes Unternehmen ohnehin selbstverständlich sein. Wenn nicht – schlag es deinem Chef doch einmal vor!

ut/mrn

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