Susanne Filippin ist viel herumgekommen: Die Kundin der Triodos Bank lebte mit ihrer Familie auf den Seychellen, auf Bali und in Sri Lanka. „Schon als Kind lag ich gerne in unserem Garten, schaute in den Himmel, verfolgte die Flugzeuge und fragte mich, wohin sie wohl fliegen“, sagt Susanne, die als viertes Kind einer mittelständischen Familie in Deutschland geboren wurde. Auf der Wiese im elterlichen Garten, so glaubt sie, liegt der Ursprung für ihre Abenteuerlust, die dazu führte, dass sie mit ihrem damaligen Mann, einem italienischen Bildhauer, und ihren zwei Kindern auf die Seychellen auswanderte. Mit den Seychellen begann ihre Reise, die sie über Venedig zurück nach Sri Lanka führte. Dort lebt sie heute bei ihrem Sohn.

Susanne Filippin
Susanne Filippin

Nach all den Jahren in unterschiedlichen Ländern mit zahlreichen positiven Erfahrungen wollte die 56-Jährige den Menschen vor Ort etwas zurückgeben und gleichzeitig beruflich einen sinnvollen Neuanfang starten. „Ich wollte etwas tun, hinter dem ich wirklich stehen kann“, erklärt sie im Gespräch mit der Triodos Bank. 

Ich wollte etwas tun, hinter dem ich wirklich stehen kann
Susanne Filippin

Deshalb gründete sie Aman.vas, ein Label für nachhaltige Yoga-Bekleidung. Susanne selbst praktiziert Yoga seit vielen Jahren. „Yoga bringt Körper und Geist in Einklang. Mir hat es geholfen, einen holistischeren Blick auf das Leben zu bekommen“, sagt sie. Doch Susanne geht es mit Aman.vas nicht nur um hochwertige Yoga-Kleidung, sondern auch um die Art und Weise der Herstellung:

Menschen in allen Teilen der Produktionskette sollen ihren verdienten Anteil bekommen. Deshalb lässt die Unternehmerin auf Bali produzieren. Eine kleine Fabrik mit fünf Näherinnen kümmert sich um die ersten Verarbeitungsschritte. Die Frauen dort werden über dem gesetzlichen Tarif bezahlt, haben Arbeitsverträge und sind krankenversichert – was leider alles nicht branchenüblich ist. Die weiteren Verarbeitungsschritte werden von balinesischen Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohnern geleistet. Die Familien, vielen von ihnen sind Reisbauern, können sich so in selbstständiger Arbeit etwas hinzuverdienen.

Auch ökologische Nachhaltigkeit ist Susanne wichtig: Aman.vas nutzt recyceltes PET für seine Stoffe, beispielsweise alte Fischernetze oder Flaschen. So leistet das Unternehmen einen kleinen Beitrag im Kampf gegen den Plastikmüll auf unserem Planeten. Außerdem spendet Susanne mit jedem Verkauf einen Betrag an eine Wohltätigkeitsorganisation wie World Vision, Kiva oder das Kalimantan Regenwaldprojekt.

Das Design der ersten Kollektion, die es seit einigen Monaten zu kaufen gibt, orientiert sich an alten indischen Sari-Mustern. Künftig will Susanne mit jeder Kollektion auf ein Land, eine Kultur oder eine bedrohte Tierart aufmerksam machen. Indien soll erst der Anfang sein. „Aman.vas konnte nur mit all dem, was vorher war entstehen“, sagt Susanne. „Mit all den Ländern und den wunderbaren Menschen, die ich überall auf der Welt kennengelernt habe – das ist der Spirit, den unser Label in sich trägt.“

Aman.vas ist Sanskrit und bedeutet so viel wie „Frieden, Ruhe, Stille, Leichtigkeit, Leben, Wohnen, Kleiden“. 

Die Triodos Bank hat Susanne als ihre Geschäftskundenbank gewählt, weil „eine andere Bank einfach nicht mehr passt“. Wir freuen uns, eine solch nachhaltige Unternehmerin als Kundin zu haben.