Die Triodos Bank arbeitet für den Übergang der Welt in eine emissionsarme und klimafreundliche Zukunft, im Einklang mit den Pariser Klimazielen, um den Temperaturanstieg auf höchstens 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.
Um einen Beitrag für diese Zukunft zu leisten, müssen wir wissen, wie groß der CO2-Fußabdruck unserer Kredite und Investitionen heute ist. Sobald uns das klar ist, können wir effektive Ziele setzen, um unser Portfolio in Richtung einer Netto-Null-Emissionswirtschaft zu lenken.
Globale CO2-Emissionen
Beginnen wir mit unseren aktuellen CO2-Emissionen. Fast alle Kund:innen, denen wir Kredite gewähren oder Unternehmen, in die wir investieren, setzen CO2 frei. Wir wollen ganz genau wissen, wie viel. Deshalb gehört die Triodos Bank zu den 16 Finanzinstituten, die 2016 die Partnership for Carbon Accounting Financials (PCAF) gegründet haben. Das Ziel damals war es, eine robuste Methodik zu entwickeln, um die Treibhausgasemissionen von Krediten und Investitionen zu messen und auszuweisen.
Im vergangenen Jahr wurde die PCAF-Methodik mit der weltweiten Einführung des Global Greenhouse Gas Accounting and Reporting Standard for the Financial Industry wirklich global. Banken, Vermögensverwalter und Asset Owner haben nun Zugang zu einer kostenlosen, standardisierten, robusten und klaren Methode zur Messung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit ihren Kredit- und Investmentportfolios.
Mehr als 100 Finanzinstitute aus der ganzen Welt haben sich verpflichtet, ihre klimaschädlichen Emissionen nach der PCAF-Methodik zu messen. Wir haben damit 2018 begonnen. Auch 2020 haben wir unsere Klimawirkung mit der Methode analysiert.
5,6 Milliarden Autokilometer und 316.000 Bäume
Die Ergebnisse von 2020 zeigen deutlich, dass sich die Finanzierung einer nachhaltigen Wirtschaft über viele Jahre hinweg positiv auf unseren Klima-Fußabdruck auswirkt. Durch die Finanzierung von Projekten für erneuerbare Energien wie Wind- oder Solarparks finanzieren wir die Produktion von grüner Energie, die den Bedarf an Energieerzeugung aus fossilen Energieträgern wie Kohle ersetzen. Diese sogenannten vermiedenen Emissionen sind viel größer als die tatsächlichen Emissionen unserer Kund:innen und die Emissionen, die aus der Atmosphäre absorbiert (oder gebunden) werden, beispielsweise durch Forstwirtschaftsprojekte.
Im Jahr 2020 haben die Triodos Bank und die Investmentfonds der Triodos-Tochter Triodos Investment Management Projekte für erneuerbare Energien und Energiesparen finanziert, die dem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 5,7 Milliarden mit dem Autogefahrenen Kilometern entsprechen – was 142.000 Umrundungen der Erde auf dem Äquator entspricht.
Neben den Investitionen in erneuerbare Energien finanzierte die Triodos Bank auch Forstwirtschafts- und Naturentwicklungsprojekte. Dadurch konnten Treibhausgase absorbiert werden. Das Ganze entspricht in etwa der Menge an CO2, die von 316.000 ausgewachsenen Bäumen gebunden werden kann.
Zur Wahrheit gehört auch: Die Emissionen, die durch die anderen Kredite und Investitionen entstanden sind, sind im Vergleich zu 2019 gestiegen. Das liegt hauptsächlich am Wachstum unseres Portfolios. Um es klar zu sagen, selbst wir als führende Nachhaltigkeitsbank haben durch unsere Kredit- und Investmenttätigkeit keine Netto-Null-Emissionen in der Folge. Das wollen wir ändern.
Den Übergang finanzieren
Die durch die PCAF-Methode erhobenen Informationen werden uns dabei helfen, Klimaziele festzulegen, damit wir wissen und unseren Stakeholdern zeigen können, wie hoch unser Beitrag zu einem vielleicht noch vertretbaren Anstieg der globalen Temperatur ist. Wir sind derzeit dabei, diese Ziele festzulegen. Aber wir wollen nicht nur Ziele setzen. Wir wollen auch einen nachhaltigen und integrativen Übergang unterstützen. Und dazu gehört es, die Transformation der Wirtschaft zu finanzieren.
Dieser Ansatz führt vielleicht nicht immer zu kurzfristigen Emissionsreduzierungen, aber längerfristig stellt er sicher, dass wir die globale Erwärmung auf strukturelle Weise angehen. Zum Beispiel könnten wir die Entscheidung treffen, mehr Häuser zu finanzieren, die eine bessere Energieeffizienz benötigen. Dies könnte zu einem kurzfristigen Anstieg der CO2-Emissionen führen. Indem wir jedoch Hausbesitzer:innen dazu anregen, energiesparende Verbesserungen vorzunehmen, werden der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen auf lange Sicht geringer sein.
Wir beabsichtigen, Ziele zu setzen, die helfen, unsere Mission zu erfüllen, die eindeutig sowohl ökologische als auch soziale Verbesserungen beinhaltet. Die tatsächlichen Emissionen unseres Portfolios liefern die Grundlage dafür. So können wir beginnen, uns zu verbessern und unseren Fortschritt in der Zusammenarbeit mit unseren Kund:innen bei der Reduzierung ihrer Emissionen zu überwachen.
Unser Klimafolgenbericht zeigt, dass unsere Kredite und Investitionen eine relativ geringe Klimaintensität haben. Wir untersuchen, was wir unternehmen können, um ein Netto-Null-Portfolio (und darüber hinaus) zu erreichen. Dies erfordert, dass wir unser Portfolio kritisch reflektieren. Wir wollen sicherstellen, dass wir dies sorgfältig tun, anstatt uns zu schnell willkürliche Ziele zu setzen. Wir werden unseren Transformationsplan mit lang- und kurzfristigen Zielen bis zur UN-Klimakonferenz (COP26) in Glasgow im November 2021 offenlegen.
Andere sollten einen ähnlichen Weg einschlagen
Wir glauben, dass andere Finanzinstitute einen ähnlichen Weg einschlagen müssen, wenn wir als Branche dazu beitragen wollen, den globalen Temperaturanstieg in akzeptablen Grenzen zu halten. Deshalb haben wir den Finanzsektor aufgefordert, die fossilen Anlagen zu veräußern. In unserem Visionpaper von 2019 zu Energie und Klima fordern wir alle Finanzinstitute auf, eine führende Rolle bei der Bewältigung des Klimanotstands zu übernehmen. Nur wenn wir die Dringlichkeit erkennen und gemeinsam handeln, können wir den Klimawandel wirksam bekämpfen.
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