Die Modewelt verändert sich unglaublich schnell. Fast jede Woche hängt wieder etwas Neues in den Läden. Wir kaufen etwa 400 % mehr Kleidung als noch vor 20 Jahren. Das ist natürlich nicht gut für die Umwelt. So wurde beispielsweise die Bekleidungsindustrie nach der Ölindustrie zur Branche mit dem zweitgrößten Beitrag zur Umweltverschmutzung.
Und dann kommen noch die schwierige Arbeitsbedingungen in einigen Bekleidungsfabriken hinzu: Umweltverschmutzung und Ausbeutung von Menschen – unter solchen Bedingungen hergestellte Kleidung will doch niemand tragen. Deshalb findest du hier fünf Tipps, wie es auch anders geht.
Kauf bewusster ein (und damit weniger)
Wie oft trägst du diesen violetten Pullover tatsächlich? Wahrscheinlich verstaubt er schon seit Monaten in deinem Schrank. Forschungen haben gezeigt, dass 71 % unserer Kleidungsstücke im letzten Jahr gar nicht getragen wurden. Bevor du also etwas kaufst, solltest du darüber nachdenken, wie wahrscheinlich es ist, dass du es tatsächlich tragen wirst.
Ist dieses tolle T-Shirt nur für einen Anlass schön oder ziehst du es wirklich jede Woche an? Passt diese gelbe Hose zum Rest deiner Garderobe oder lässt sie sich gar nicht richtig kombinieren? Kaufst du dieses Kleid, weil es superbillig ist, oder weil es wirklich gefällt? Lassen Sie sich vom „Capsule Wardrobe“-Trend inspirieren: Mit nur wenigen, wirklich schönen Kleidungsstücken lassen sich viele raffinierte Outfits zusammenstellen.
Kaufe in Geschäften für nachhaltige Kleidung
Möchtest du nur tatsächlich faire, nachhaltige und zertifizierte neue Kleidungstücke kaufen? Es gibt zahlreiche deutsche (Internet-)Shops, in denen du verantwortungsbewusst hergestellte Kleidung kaufen kannst, wie in den folgenden inspirierenden Beispielen.
- Seit mehr als 45 Jahren produziert Hessnatur nachhaltige und fair gehandelte Mode. Auf ihrer Website kannst du eine Handvoll neue Lieblingsstücke kaufen, die aus Produktionsresten hergestellt werden. So siehst du gut aus und trägst gleichzeitig zur Kreislaufwirtschaft bei.
- Avocadostore ist ein Online-Shop, indem du eine ganze Palette von nachhaltigen Produkten findest. Sie haben ein sehr nützliches Kennzeichnungssystem, mit dem du die Nachhaltigkeitskriterien für jedes Produkt überprüfen kannst. Ob vegan, recycelt, fair und sozial produziert... Du wählst je nach deinen Nachhaltigkeitsstandards.
Triodos Bank unterstützt nachhaltige und faire Bekleidungsunternehmen
Mit der Triodos Bank kannst du nicht nur deine Garderobe nachhaltiger ausstatten, sondern du triffst auch eine Entscheidung, mit der du einen echten Unterschied machst. Wir finanzieren nur Projekte, die zu einer grünen, fairen und menschlichen Gesellschaft beitragen. Auf diese Weise verleihen wir das Geld, das uns unsere Kund:innen anvertraut haben, an Unternehmer, die die Bekleidungsbranche nachhaltiger und fairer gestalten wollen.
Kauf Second-Hand-Kleidung
Denke an einen schönen Mantel, den sonst niemand hat, der günstig zu haben ist und auch noch lange hält. Nicht ohne Grund ist Vintage so beliebt.
Eine Möglichkeit wäre das deutsche Unternehmen VinoKilo, das gebrauchte Vintage-Mode verkauft und so zur Nachhaltigkeit beiträgt. Das junge Unternehmen aus Mainz wurde 2015 gegründet. Sie verfolgen dem Grundsatz: „Was wir brauchen ist mehr Recycling, Upcycling und die Nutzung dessen, was wir bereits haben“. Schau dir ihre Website an und finde ein paar coole gebrauchte Kleidungsstücke, den du eine zweite Chance geben willst, und spare auf diese Weise Rohstoffe, Wasser und Energie.
Recycle und upcycle deine Hemden und Hosen selbst
Jedes Jahr wirft jede:r Europäer:in durchschnittlich 40 Kleidungsstücke in den Müll. Das sind in den Milliarden an Kleidungsstücken! Stell dir diesen Abfallberg vor. Doch bei ordnungsgemäßem Recycling können die Rohstoffe aus Kleidungsstücken wiederverwendet werden. So wird dieser Abfallberg ein bisschen kleiner.
Anstatt getragene Kleidung zur Mülldeponie zu bringen, kannst du eine Tauschparty veranstalten oder deine Sachen zu einer Kleidertauschbörse bringen.
Beim Upcycling geht es darum, kreativ zu sein und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Es werden also Abfall- oder Altprodukte in andere, neue Produkte umgewandelt. Du kannst eigene Ideen umsetzen oder dich von interessanten Upcycling-Blogs inspirieren lassen.
Kleidung Leihen, leasen oder mieten
Miete oder leihe Kleidungsstücke, die du nur einmal trägst, z. B. einen Smoking oder ein Abendkleid. Das ist besser für die Umwelt und für deinen Geldbeutel. Immer mehr Modeunternehmer entwickeln nachhaltige Initiativen, damit Kleiderschränke nicht mehr überquellen, und um zu einer kreislauforientierten Modeindustrie beizutragen.
„Wir besitzen zu viel und ersticken in Zeug, das wir nicht benutzen und nicht brauchen. Warum? Weil Neues kaufen einfach einfacher ist als Dinge im Kreislauf zu halten“, das ist der Grund, warum Lina und Tina das Unternehmen UNOWN im Jahr 2019 gegründet haben. Sie wollen einen anderen Zugang zu Mode zu entwickeln, indem sie eine Abwechslung im Kleiderschrank ohne ungutes Gefühl anbieten. Sie haben den Anspruch, dass Kleidung mit ihnen 10x länger lebt und verfolgt einen Kreislaufansatz durch nachhaltige, recycelbare und ressourcenarme Herstellung.
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