Was treibt die Kundinnen und Kunden der Triodos Bank an? Warum kommen sie zu uns und welche Werte sind ihnen wichtig? Diese Fragen beschäftigen uns täglich. Wir freuen uns, wenn wir die Gelegenheit haben und ins Gespräch mit unseren Kundinnen und Kunden kommen. Wenn wir uns Zeit nehmen und mehr erfahren können – und wenn unsere Kund:innen sich Zeit für uns nehmen. Dann ist die Chance auf ein wertvolles und inspirierendes Gespräch groß. Denn Menschlichkeit und Offenheit sind uns wichtig, genau wie eine gegenseitige ehrliche Neugier. Kürzlich hatten wir die Möglichkeit mit Kerstin Glunz zu sprechen, die ihr Geld in unserer digitalen Vermögensverwaltung, dem Triodos Impact Portfolio, angelegt hat.
Was Kerstin Glunz antreibt, ist der Wunsch Menschen in schwierigen Situationen und Lebensphasen zu helfen und zu begleiten. Sie ist systemische Therapeutin und Fachberaterin für Essstörungen in Hamm. Ihre lichtdurchfluteten und warmen Therapieräume liegen im „Dohmwirthhof“, einem alten Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert. Dort hat sie sich mit mehreren Frauen zu einem Kompetenzzentrum für ganz unterschiedliche gesundheitliche Dienstleistungen zusammengeschlossen.
„Ich betrachte Systeme als Ganzes – zum Beispiel das System Familie“, sagt Kerstin Glunz über ihre Tätigkeit. Ein Familiensystem könne man sich plastisch wie ein Mobile vorstellen, erklärt sie. „Wenn man an einem Teil zieht, verändert sich alles“. Gerade mit Blick auf die Behandlung von Essstörungen – insbesondere bei Jugendlichen und jungen Frauen – zeigten sich die Vorteile dieses systemischen Ansatzes. Denn es gehe immer auch darum, mit den Eltern der Mädchen und anderen relevanten Familienmitgliedern zu arbeiten und sie mit einzubeziehen. „Dafür brenne ich“, sagt die dreifache Mutter von erwachsenen Kindern mit Blick auf ihren therapeutischen Ansatz zur Behandlung von Anorexie und anderen Essstörungen. Und dieses Brennen merkt man ihr im Gespräch deutlich an. Kerstin Glunz hat sich ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet, denn ihre Form der Therapie bieten deutschlandweit nur ganz wenige andere an, weshalb sie eine hohe Nachfrage teils von Menschen aus ganz Deutschland hat.
Eindrücklich und lebhaft erzählt sie, was systemische Therapie ausmacht, wie sie dabei vorgeht und mit Visualisierungen versucht die Gefühlsebene der Menschen sichtbar zu machen. Denn dies sei ein großer Unterschied zu herkömmlichen, gesprächsbasierten Therapien. Konkret erzählt sie von einer Familie, in der eine Tochter seit Jahren an Anorexie erkrankt war. Die Eltern suchten Hilfe bei ihr. Um ihre Überforderung und den Stress zu visualisieren, habe sie damals ein Kissen in den Raum geworfen, mit dem Hinweis, dass bei diesem Kissen die maximale Überforderung auf einer Skala von zehn Punkten erreicht sei. Sie habe dann beide Eltern gebeten, sich entsprechend im Raum zu positionieren. Der Vater habe sich unbewusst an den Balken im Raum geklammert und sich angespannt der Situation entzogen. Dies habe ein eindrückliches Bild von diesem speziellen Familiensystem ergeben, in dem der Vater sich „komplett aus der Situation herausgezogen“ hatte. Für die Familie, insbesondere die Frau, sei dies hoch emotional und „plastisch“ geworden. Alles, was sie bereits davor teils unbewusst gefühlt habe, sei nun konkret und visuell geworden. Mit so einer für alle sichtbaren Situation bzw. sichtbar gewordenen Gefühlen lässt sich anschließend gut arbeiten.
Da die meisten Patient:innen privat zahlen, kämen überwiegend „gutsituierte Menschen“ zu ihr, sagt Kerstin Glunz. Ihr ist es deshalb sehr wichtig, dies auszugleichen. „Ich finde das so ungerecht“, sagt sie. „Geld ist dermaßen schlecht verteilt auf der Welt. Das ärgert mich sehr. Aus meiner Sicht haben reichere Menschen eine Verantwortung für die, die nicht so viel haben.“ Deshalb arbeitet sie auch mit Stiftungen zusammen, die die Kosten beispielsweise von jungen Patientinnen übernehmen, die an Essstörungen leiden und nicht einfach so in Vorleistung für eine Therapie gehen können, bevor die Pflegekasse zahlt. Und sie arbeitet ehrenamtlich in der Elternberatung.
Egal ob als Privatperson oder als Berufstätige – Kerstin Glunz ist es wichtig, Menschen Wertschätzung und Engagement entgegenzubringen. Dies sei auch einer der maßgeblichen Gründe gewesen, warum sie Kundin der Triodos Bank geworden ist. Denn neben der ökologischen und sozialen Ausrichtung ihrer heutigen Bank, habe sie sich immer wertgeschätzt gefühlt. Diese Wertschätzung sei ihr von Anfang an positiv aufgefallen. „Das Investmentteam hat sich jedes Mal Zeit für mich genommen. Der Umgang mit mir war authentisch und freundlich. Ich hatte immer die gleichen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner. Diese Kontinuität ist wohltuend und steht im Kontrast zu vielen anderen Erfahrungen mit Banken oder Versicherungen“, sagt Kerstin Glunz. Sie wisse, dass sie immer bei der Triodos Bank anrufen könne und jemanden an das Telefon bekomme, die oder der sich um ihre Angelegenheit kümmere.
Ein besseres Feedback können wir uns als Bank nicht wünschen.
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