Doch immer mehr Clubs müssen aufgrund diverser Herausforderungen – insbesondere politischer und bürokratischer Hürden – ihre Türen schließen. Dies führt dazu, dass ein unverwechselbarer Teil der Berliner Kultur verloren geht.

Sisyphos – ein legendärer Ort der Berliner Clubkultur - https://www.cntraveler.com/activities/berlin/sisyphos

Wir bei der Triodos Bank möchten nicht zu exzessivem Feiern anregen, jedoch sind wir der Überzeugung, dass die Clubkultur genauso zur Identität einer Stadt beiträgt wie historische Wahrzeichen und Museen. Clubkultur muss als gesamtgesellschaftliches Thema wahrgenommen und in die Stadtentwicklung integriert werden. Leider sind die Rahmenbedingungen, mit denen Clubbetreibende konfrontiert sind, oft uneinheitlich und wenig transparent.

Bei der Konferenz „Club & Raum – Chancen durch clubkulturelle Standortentwicklung“, die vor kurzem in Berlin stattfand, kamen fast 200 Akteur:innen aus der Clubkultur, der Immobilienwirtschaft, Politik, Verwaltung und dem Finanzwesen zusammen. Es wurden lebhafte Diskussionen geführt, Kooperationsansätze entwickelt und im „World Café“ gemeinsame Lösungsansätze erarbeitet.

Eines wurde während der Konferenz deutlich: Der Raum für Clubkultur ist vorhanden – es bedarf jedoch einer Entbürokratisierung der Prozesse und gezielter Förderinstrumente. Zudem erfordert eine nachhaltige und erfolgreiche Umsetzung den politischen Willen, die Clubkultur aktiv in die Stadtplanung und in größere Bauprojekte einzubeziehen.

Ein zentrales Thema, das im World Café immer wieder aufgegriffen wurde, ist der bezahlbare Raum in zentraler Lage. Eine gute Verkehrsanbindung ist ebenfalls unverzichtbar, damit Besucher:innen und Mitarbeitende problemlos anreisen können. Auch eine unterstützende Haltung von Vermietenden und eine positive Nachbarschaft sind entscheidend für die langfristige Stabilität von Clubprojekten. Nur durch ein gutes Miteinander und gegenseitiges Verständnis können nachhaltige, stabile Projekte entstehen.

Auf der Konferenz wurden zudem innovative Ideen weitergedacht: Ein Club, der nachts ein Ort zum Tanzen und Gesellschaft genießen ist, könnte tagsüber für Kindertagesstätten oder ein kreatives Kulturprogramm genutzt werden. Die Mehrfachnutzung von Räumen kann nicht nur Synergien schaffen, sondern auch die Raumknappheit in Ballungszentren wie Berlin verringern.

Manuel Ehlers, Leiter nachhaltige Immobilienfinanzierung der Triodos Bank, ermutigte die Kulturschaffenden auf der Konferenz, den aktiven Dialog mit uns zu suchen, um gemeinsam Finanzierungsoptionen und Lösungen für die Mehrfachnutzung von Kulturflächen zu entwickeln und damit verbundene rechtliche Herausforderungen zu stemmen.. Er ist überzeugt: „Eine fundierte Finanzierungsstrategie kann dazu beitragen, kulturelle Räume langfristig zu sichern und nachhaltig weiterzuentwickeln. Lasst uns einen unverwechselbaren Teil der Stadtkultur erhalten!“