Nachhaltige Banken bieten laut einer aktuellen Studie ökologische und soziale Vorteile und sind ökonomisch erfolgreicher. Die Studie der Global Alliance for Banking on Values (GABV) vergleicht hier nachhaltige mit konventionellen Banken und legt dabei Kennzahlen zu Liquidität, Rentabilität und Stabilität von 17 nachhaltigen Banken, darunter auch die Triodos Bank, zugrunde.

Sie wurden über drei Jahre (2007 bis 2010) mit denen von 29 der weltweit größten konventionellen – sogenannten systemrelevanten – Banken verglichen. Die Studie macht sichtbar, dass nachhaltige Banken in dem untersuchten Zeitraum durchschnittlich über 70 Prozent des Geldes, das sie von Einlagenkunden und Investoren erhielten, als Kredite an die Realwirtschaft vergaben. Die konventionellen, systemrelevanten Banken, darunter zum Beispiel die Commerzbank und die Deutsche Bank, vergaben dagegen nur rund 38 Prozent ihrer Bilanzsumme als Kredite. Das bedeutet, dass Nachhaltigkeitsbanken fast doppelt so viel Kapital direkt in die Realwirtschaft und zudem explizit in eine nachhaltige Zukunft investieren wie herkömmliche Banken.

Hohe Wachstumsraten, größere Gewinne

Darüber hinaus weisen nachhaltige Banken wie die Triodos Bank laut der GABV-Studie eine höhere Unabhängigkeit und Stabilität als konventionelle Banken auf, weil sie sich vorwiegend durch Kundeneinlagen refinanzieren: Deren Anteil an der Bilanzsumme belief sich im untersuchten Zeitraum auf durchschnittlich 69 Prozent im Vergleich zu 40 Prozent bei den konventionellen Banken. Damit sind nachhaltige Banken in ihrer Refinanzierung deutlich unabhängiger vom sogenannten Interbankenmarkt, an dem Banken sich Geld untereinander leihen. Gerade in der Hochphase der Finanzkrise kam der Interbankenmarkt aufgrund von Vertrauensverlust unter den teilnehmenden Finanzhäusern zum Erliegen.

Die Studie zeigt auch, dass nachhaltige Banken mit durchschnittlich 9 Prozent Eigenkapitalanteil an der gesamten Bilanzsumme (Eigenkapitalquote) deutlich finanzstärker sind als konventionelle Banken mit einem Vergleichswert von knapp über 5 Prozent. Seit der Finanzkrise ist das Thema „Eigenkapitalquote von Banken“ in aller Munde – denn kommt es zu einer Krise und zu Ausfällen von Krediten sowie Verlusten bei Investitionen, muss gegen das Eigenkapital abgeschrieben werden. In der jüngsten Finanzkrise hatte sich aber gezeigt, dass viele Institute über nicht genügend Eigenkapital verfügten, um die Risiken in ihren Büchern zu decken. Die Konsequenz: Staaten mussten einspringen, um die Institute vor dem Kollaps zu bewahren.

Wie aus der GABV-Studie ebenfalls hervorgeht, stehen die Zeichen bei nachhaltigen Banken auf Wachstum: Sowohl die Einlagen als auch das Kreditvolumen wuchsen mit 88 Prozent respektive 81 Prozent deutlich stärker als bei den konventionellen Banken, bei denen das Einlagenvolumen im Studienzeitraum lediglich um 27 Prozent und das Kreditvolumen um 21 Prozent stieg. Das Geschäftsmodell nachhaltiger Banken ist rentabler: Im Untersuchungszeitraum erwirtschafteten sie eine Eigenkapitalrendite (Return on Equity) von 7,3 Prozent und eine Gesamtkapitalrendite von 0,44 Prozent. Im Vergleich dazu konnten Investoren bei den größten konventionellen Banken der Welt mit nur 6,1 Prozent Eigenkapitalrendite und 0,33 Prozent Gesamtkapitalrendite rechnen.

„Die Finanzindustrie hat eine historische Chance, sich zu verändern, um ihren Beitrag zur Lösung einiger der größten sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit zu leisten. Die Studie zeigt, dass Gutes tun einer Bank nicht nur theoretisch und ethisch zuträglich ist, sondern auch ökonomisch“, so Peter Blom, Vorstandvorsitzender der Triodos Bank und Vorsitzender der GABV.